Konrad Arndt
26.06.1899 – 13.11.1940
Metallarbeiter, Gewerkschaftsfunktionär, SPD-Stadtverordneter, lokaler Anführer der Republikschutzorganisationen Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und Eiserne Front sowie Aktivist mehrerer antinazistischer Widerstandszellen
Ludwig Beck
29.06.1880 – 20.07.1944
Chef des Generalstabes des Heeres, Generaloberst a. D., Haupt der militärisch-bürgerlichen Opposition, designiertes Staatsoberhaupt der Verschwörer des „20. Juli“
Georg Buch
24.09.1903 – 05.08.1995
Schriftsetzer, Jugend- und zudem Propagandaleiter der SPD, auch deren letzter Vorsitzender vor der Illegalität, dann Anführer einer lokalen Widerstandsgruppe zumeist jüngerer Sozialdemokraten, später wiederum Multifunktionär seiner Partei, Stadtverordneter, hauptamtlicher Stadtrat, Landtagsabgeordneter, Bürgermeister und Oberbürgermeister, Präsident des Hessischen Landtages
Toni Sender
29.11.1888 – 26.06.1964
Büroangestellte und Journalistin, Gewerkschafterin, u. a. SPD-Stadtverordnete in Frankfurt, Reichstagsabgeordnete, Exilpolitikerin, als Direktorin von European Labor Research Arbeit für den US-Geheimdienst Office of Strategic Services, später Mitarbeiterin der amerikanischen Gewerkschaft American Federation of Labor, dann des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften beim Wirtschafts- und Sozialrat der UNO
Dr. Fabian von Schlabrendorff
01.07.1907 – 03.09.1980
Jurist, Oberleutnant der Reserve, 1943 Beteiligter eines Attentatsversuchs auf Hitler, Netzwerker und Kurier der Verschwörer vom „20. Juli 1944“, später Rechtsanwalt und Notar sowie Richter am Bundesverfassungsgericht
Hermann Kaiser
31.05.1885 – 23.01.1945
Studienrat, Hauptmann der Reserve, Netzwerker der militärisch-bürgerlichen Opposition, von den Verschwörern des „20. Juli“ als Kulturstaatssekretär vorgesehen
Heinrich Maschmeyer
14.06.1885 – 10.06.1945
Polizeidirektor, Leiter des zivilen Wiesbadener Widerstandsstützpunktes im Rahmen des reichsweiten Vertrauensleutenetzwerks Wilhelm Leuschners, später kurzzeitig Mitarbeit im Aufbau-Ausschuss Wiesbaden
Heinrich Roos
21.12.1906 – 30.10.1988
Kommunalbeamter, Akteur einer lokalen, bürgerlich-demokratischen Widerstandsgruppe, später Mitgründer des Aufbau-Ausschusses Wiesbaden sowie u. a. auch der CDU, Stadtrat und Stadtkämmerer
Dr. Hans Buttersack
11.08.1880 – 13.02.1945
Rechtsanwalt und Notar, Mitglied des Kirchenvorstands der Bergkirchengemeinde, Rechtsbeistand des lokalen Pfarrernotbundes, dann der Bekennenden Kirche und u. a. auch von Wiesbadener Juden
Georg Feller
30.01.1906 – 12.12.1993
Buchhalter, einer der beiden lokalen Anführer des Widerstandes der Republikschutzorganisation Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, später Gewerkschaftsfunktionär, SPD-Stadtverordneter und ehrenamtlicher Stadtrat, dann hauptamtlicher Stadtrat für Jugend, Soziales und Gesundheit
Henny Neu
24.09.1906 – 29.11.1994
Schneiderin und Stickerin, Kinderkrankenschwester, Bürogehilfin beim Gesundheitsamt, Aktivistin einer von Georg Buch angeführten Widerstandsgruppe aus Mitgliedern der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) und der SPD, später Stadtverordnete sowie Fürsorgesachbearbeiterin beim Sozialamt
Paul Krüger
17.06.1903 – 16.12.1990
Tiefbautechniker und Bauführer, kommunistischer Gewerkschaftsfunktionär und Stadtverordneter, Aktivist des lokalen KPD-Widerstandes, später Mitarbeit im Aufbau-Ausschuss Wiesbaden und dann im Bürgerrat, Mitgründer der Demokratischen Einheitsgewerkschaft Wiesbaden sowie abermals Gewerkschaftsfunktionär, außerdem u. a. Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der KPD-Stadtverordnetenfraktion
Josef Leber
30. 09. 1923 – 13. 03. 1943
Verkäufer, Mitglied des Katholischen Jungmänner-Verbandes (KJMV) und der Hitler-Jugend (HJ), in der Wehrmacht zuletzt Oberreiter
Johannes Maaß
27.02.1882 – 24.04.1953
Volksschullehrer, Publizist, Mitgründer und Leiter der Volkshochschule (VHS), SPD-Stadtverordneter und ehrenamtlicher Stadtrat, spätestens seit 1942 Verfasser reformpädagogischer Abhandlungen für die Zeit nach Hitler, später Vorsitzender des Aufbau-Ausschusses Wiesbaden und des Bürgerrats Wiesbaden, u. a. Vorsitzender der SPD, wiederum Stadtverordneter, hauptamtlicher Stadtrat für Schule, Volksbildung und Sport, vorläufiger Leiter der neu gegründeten VHS, dann deren Vorstandsmitglied
Günther Berkhahn
11.07.1910 – 12.03.1982
Werbegrafiker, politischer Karikaturist und Publizist, eine Zeit lang Mitglied sozialistischer bzw. kommunistischer Organisationen, antinazistische Arbeit in mehreren Exilländern, insbesondere Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg, später nachhaltige Beeinflussung einiger Aktivisten der Außerparlamentarischen Opposition (APO) nicht zuletzt in dezidiert antistalinistischem Sinne
Eugen Dengel
07.11.1881 – 07.02.1950
Bäcker, Gewerkschafts- und SPD-Funktionär, Stadtverordneter und Stadtverordnetenvorsteher, nach 1933 Kontakt mit dem Widerstand um Georg Buch, zugleich mit dem oppositionellen Freundeskreis um Heinrich Roos, 1944/45 Häftling im KZ Dachau, nach der Befreiung hauptamtlicher Stadtrat für Wohnen und Ernährung und wie schon zuvor SPD-Vorstandsmitglied, strikter Befürworter politischer Bildungsarbeit zur Absicherung der neuen Demokratie
Otto Witte
19.03.1884 – 19.09.1963
Gärtner, Gewerkschafter, SPD-Multifunktionär, u. a. Bevollmächtigter für die Provinz Hessen-Nassau im Reichsrat, als Reichstagsabgeordneter 1933 Ablehnung des NS-„Ermächtigungsgesetzes“, 1937 Ausweisung aus Wiesbaden und Übersiedlung nach Hamburg, während der NS-Zeit insgesamt 22 Verhaftungen, 1944/45 Häftling im KZ Fuhlsbüttel, 1946 Präsident der Verfassungberatenden Landesversammlung Groß-Hessen, danach bis 1954 Präsident des Hessischen Landtags
Dr. Hans John
31.08.1911 – 23.04.1945
Bis 1933 Sympathisant bzw. Mitstreiter diverser Linksorganisationen, ab 1939 als Jurist Assistent am Universitätsinstitut für Luftrecht in Berlin, seit 1940 Einsatz an der Ostfront, nach schwerer Verwundung 1942 im Jahr darauf Entlassung aus der Wehrmacht und Wiederaufnahme wissenschaftlicher Tätigkeit, Mitwirkung an Vorbereitungen zum Umsturzversuch vom 20. Juli 1944, vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und daraufhin ermordet