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Zitate zur Person

Georg Buch

24.09.1903 – 05.08.1995

Zitate aus Interviews sowie Berichten Georg Buchs

Wir konnten doch nicht einfach unsere Gesinnung verraten.

Verschiedentlich konnten wir in einem kleineren Kreis auch konspirative Besprechungen durchführen. Weil man aber unbedingt alles vermeiden musste, wodurch man hätte auffallen können, durften an einer solchen Beratung immer nur drei oder vier, in seltenen Fällen allerhöchstens sieben Genossen teilnehmen.

Anfangs konnte ich zu solchen Treffen immer noch illegales Schriftmaterial mitbringen, das aus Prag stammte und über Frankfurt zu uns nach Wiesbaden geleitet wurde. Dabei handelte es sich meist um die „Sozialistische Aktion“, manchmal aber auch um getarnte Broschüren im Kleinformat.

In der ersten Zeit nach unserem Verbot blieben wir SAJler aufgrund unseres Freundschaftsverhältnisses zusammen. Dann gingen wir weiterhin gemeinsam auf Wanderung. Und schließlich kam bei einigen von uns auch die konspirative Arbeit hinzu, aber davon wussten die übrigen jungen Genossinnen und Genossen nichts. Die gemeinsamen Wanderungen dienten vor allem dem Zweck, unseren Zusammenhalt über die Zeit hinweg zu bewahren.

Es gab in Wiesbaden während der illegalen Zeit gleichzeitig verschiedene sozialdemokratische Kreise, die parallel nebeneinander existierten und wirkten: Da waren die Genossen vom Reichsbanner (Schwarz-Rot-Gold) um den Schorsch Feller; in Dotzheim traf sich eine SPD-Gruppe um Albert Müller und Luise Schwarz; es gab eine Gruppe um Konrad Arndt mit eigenen Verbindungen nach Frankfurt; und es gab eben uns von der SAJ. Eine ganze Reihe dieser Genossinnen und Genossen, darunter beispielsweise auch Moritz Lang, wurden aber zum Glück nie entdeckt.