Hauptbild

Zitate zur Person

Georg Feller

30.01.1906 – 12.12.1993

Zitate aus Interviews sowie Berichten Georg Fellers

Die letzten Jahre der Weimarer Republik waren für uns von einer Vielzahl zum Teil recht handfester Auseinandersetzungen mit den Nazis in unserer Stadt begleitet. Kaum eine Woche verging, ohne dass es zu Zusammenstößen mit der SA kam.

Einen Kontakt zu den Kommunisten lehnten wir entschieden ab. Für die waren wir die „Sozialfaschisten“. Das ging uns nicht aus dem Kopf. Und mit Leuten, die uns solcherart diffamierten, wollten und konnten wir einfach nichts zu tun haben.

Bei unserer illegalen Tätigkeit sind wir ganz auf unseren eigenen Kreis beschränkt geblieben. Wir hatten so auch keine Kenntnis, dass Georg Buch neben unserer Reichsbanner-Gruppe seine eigenen illegalen Aktivitäten entfaltete.

Mit jedem der zehn bis 20 Exemplare der „Sozialistischen Aktion“, die wir aus Frankfurt bezogen, wurden zum Teil weitere drei bis acht Personen als Leser erreicht.

Es war ganz selbstverständlich, dass auch so manche Ehefrau oder Freundin eines Kameraden, der die „Sozialistische Aktion“ bezog, von diesem das jeweilige Exemplar ebenfalls zur Lektüre erhalten hat. Auch ist selbstverständlich mit zuverlässigen Angehörigen über die Inhalte der illegalen Zeitungen gesprochen worden.

Man kann ganz und gar nicht davon ausgehen, dass all jenes, was in den Anklageschriften und Urteilen steht, den tatsächlichen Gegebenheiten entsprach. Glücklicherweise hat man vieles von dem, was wirklich gelaufen ist, durch Schutzbehauptungen verringern oder sogar gänzlich verschweigen können, so dass die Gestapo keinen richtigen Einblick in die illegalen Strukturen hat erlangen können.

[AU]