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KurzBiografie

Günther Berkhahn

11.07.1910 – 12.03.1982

Der Gründer und zeitweise Leiter der Wiesbadener Gruppe des Sozialistischen Schülerbundes war während der Weimarer Republik alsbald auch dem Kommunistischen Jugendverband bzw. der KPD beigetreten. Anfang der 1930er-Jahre hatte er sich außerdem der kleinen, unter dem Einfluss dieser Partei stehenden hiesigen Ortsgruppe des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller (BPRS) angeschlossen. 1932 arbeitete er kurzzeitig mit an der von der KPD in Berlin herausgegebenen Satirezeitschrift „Roter Pfeffer“. In jenem Jahr siedelte er erstmals nach Argentinien über, wo er u. a. ebenfalls als Zeichner arbeitete, und zwar für das liberale „Argentinische Tageblatt“. 1934 gelangte Berkhahn dann über Schweden nach Paris, um sich hier für die von Willi Münzenberg herausgegebene antinazistische Exil-Zeitung „Der Gegen-Angriff“ als politischer Karikaturist zu betätigen. Nach einem abermaligen temporären Aufenthalt in Argentinien ließ er sich Mitte der 1930er-Jahre als Lehrer für geologische Grafik nach Spanien verpflichten. Am dortigen Bürgerkrieg nahm er in Reihen der republikanischen Armee teil. Die dabei hautnah erlebten Terrormethoden stalinistischer Interbrigadisten gegen andere linke Spanienkämpfer führten zu Berkhahns radikaler Abkehr vom Kommunismus orthodoxer Prägung. Nach einem Lazarettaufenthalt in Barcelona konnte er den siegreichen Faschisten Ende der 1930er-Jahre erst nach Schweden und 1940 nochmals nach Argentinien entkommen. Hier war der von Hitler-Deutschland 1941 Ausgebürgerte für mehrere Jahre erneut freier Mitarbeiter des „Argentinischen Tageblatts“. Den nach der Errichtung einer faschistischen Militärdiktatur auch dort immer massiver gewordenen politischen Nachstellungen wich Berkhahn 1944 nach Uruguay aus. 1950 kehrte er schließlich nach Hessen zurück, wo er sich als freiberuflicher Journalist für verschiedene Rundfunkanstalten, Pressedienste sowie Periodika durchschlug. Unterdessen berichtete er immer wieder als ebenso faszinierender wie unbequemer Zeitzeuge von seinen bitteren Erfahrungen mit den faschistischen und stalinistischen Gegnern der Demokratie.

Dr. Axel Ulrich