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KurzBiografie

Konrad Arndt

26.06.1899 – 13.11.1940

Unablässig hatte der Wiesbadener Arbeitersekretär des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes im ganzen Rhein-Main-Gebiet vor der heraufziehenden faschistischen Gefahr gewarnt. Deshalb war er am Ende der Weimarer Republik ständig verbalen Anfeindungen, verschiedentlich sogar körperlichen Attacken ausgesetzt. Nachdem er ein von SA-Leuten am 24. März 1933 verübtes Messerattentat mit knapper Not überlebt hatte, wurde er von den „Nationalsozialisten“ zwei Monate später aus seinem gewerkschaftlichen Beschäftigungsverhältnis fristlos entlassen. Trotz fortwährender polizeilicher Überwachung, wiederholten Haussuchungen und mehrmaliger tage- bzw. wochenlanger Inhaftierung blieb Arndt in konspirativem Kontakt mit einigen Gesinnungsfreunden in Wiesbaden und in Frankfurt am Main. Von 1935 bis 1938 wurde er in den Konzentrationslagern Esterwegen und Sachsenhausen drangsaliert. Seine Freilassung erfolgte mit der Maßgabe, wegen seines großen Bekanntheitsgrades als Regimegegner hierorts seinen Wohnsitz doch in die Mainmetropole, die Heimatstadt seiner Frau Betty, zu verlegen. Bei Kriegsausbruch rückte er als Gefreiter beim Frankfurter Heimat-Kraftfahr-Park der Wehrmacht ein. Für die dort bestehende Widerstandszelle realisierte er sodann die Verbindung zur Résistance in Belgien. Auf der Rückfahrt einer Dienstreise nach Brüssel, die wohl zugleich einen konspirativen Hintergrund hatte, ist Arndt unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen.

Dr. Axel Ulrich